Ayvens Mobility Guide 2024: E-Mobilität schreitet voran
Top Platzierungen werden nach wie vor von skandinavischen Ländern besetzt, Österreich fällt um nur wenige Punkte zurück.
Der Ayvens Mobility Guide ist eine Zusammenführung des Mobility Guide von ALD Automotive und des EV Readiness Index von LeasePlan. Er bildet den Elektrifizierungsstand von 47 Ländern ab und hilft so internationalen Flottenmanagern dabei, sich einen globalen Überblick über die aktuelle Mobilitätslandschaft zu verschaffen. Anhand einer Scorecard werden sechs zentrale Bewertungskriterien (Verbreitung von Elektrofahrzeugen, Ladeinfrastruktur, steuerliche Rahmenbedingungen, Angebot an umweltfreundlichen Antrieben, Vergleich der Gesamtbetriebskosten von Verbrennern und Elektroautos sowie Bedeutung für die Nachhaltigkeit) in den jeweiligen Ländern analysiert.
Globale Fortschritte in Richtung Elektrifizierung
Eine besonders gute Nachricht ist, dass heuer 13 Länder in die Kategorie "entwickelt" eingestuft wurden, während es vor einem Jahr nur 11 waren. Das Aufrücken von Portugal und der Schweiz ist allem der Verbreitung von E-Fahrzeugen sowie dem vielfältigen Angebot an alternativen Antrieben geschuldet.
Die größten Verbesserungen in der Kategorie der "entwickelten" Länder sind in den Niederlanden und in Finnland zu verzeichnen, die ihre Gesamtpunktzahl um jeweils 12 Punkte steigern konnten. In beiden Ländern gab es sowohl bei den Gesamtbetriebskosten als auch bei der Verbreitung von Elektrofahrzeugen noch stärkere Verbesserungen als im Vorjahr.
1.Norwegen (82 von 100 Punkten) 2.Niederlande (80 von 100) 3.Finnland (74 von 100 Punkten)
Österreich nach wie vor unter den Top Ländern
Im Vorjahr lag Österreich mit einer Gesamtpunktzahl von 69 auf Platz 2, während heuer mit nur zwei Punkten weniger (einer Punktzahl von 67) lediglich Platz 7 erreicht werden konnte. Das hat mehrere Gründe: Zum einen ist die Punktezahl von den Niederlanden und Finnland massiv in die Höhe geschossen, was einen großen Unterschied zu Österreich zur Folge hatte. Andererseits zeigt ein Blick in den Kriterienkatalog, dass der Punkteabzug in Österreich auf die Kategorie der Gesamtkosten (TCO) zurückzuführen ist: Während BEVs im TCO-Vergleich vor einem Jahr noch günstiger als Verbrenner waren, waren sie heuer kostentechnisch gleichauf.
Trotz der außergewöhnlich hohen Strompreise und der gleichzeitig sinkenden Treibstoffpreise im Vorjahr lagen die Kosten für EVs bei einer Laufzeit von 48 Monaten nicht über jenen eines Verbrenners. Das zeigt klar, dass selbst bei extremen Preissteigerungen der TCO-Vergleich zugunsten von Elektrofahrzeugen ausfällt.
Bei allen anderen Kriterien schneidet Österreich nach wie vor als eines der Top Länder ab: Sowohl bei der Ladeinfrastruktur (16 von 20 Punkten) und der Bedeutung für Nachhaltigkeit (4 von 5 Punkten) als auch beim Angebot umweltfreundlicher Antriebe (15 von 15 Punkten) befindet sich die Alpenrepublik unter den Ländern mit der höchsten Punktezahl.
Ladeinfrastruktur als zentrale Säule für nachhaltige Mobilität
Im internationalen Vergleich verfügt Österreich mit 16 von 20 Punkten über die zweitbeste Ladeinfrastruktur nach den Niederlanden (17 von 20 Punkten). Mittlerweile gibt es über 20.000 Ladepunkte in Österreich, wobei nicht nur Normalladepunkte, sondern auch Schnellladepunkte immer weiter ausgebaut werden. Die hervorragend ausgebaute Ladeinfrastruktur stellt eine der wichtigsten Voraussetzungen für die künftige nachhaltige Mobilitätslandschaft dar.
Bewertungskriterien des Mobility Guide im Detail
Das Ranking basiert auf einer ausführlichen Analyse der Länder. Es werden 6 Schlüsselfaktoren betrachtet, die jeweils mit KPIs hinterlegt sind, um zu beurteilen, wie weit fortgeschritten die Rahmenbedingungen in einem Land für die Umstellung auf Elektromobilität sind.
- 1.
Verbreitung von Elektrofahrzeugen: Der Anteil der EV-Verkaufszahlen (PHEV & BEV) im Vergleich zum Gesamtvolumen der Branche. Batterieelektrische Fahrzeuge (BEVs) werden hierbei stärker gewichtet als andere elektrische Antriebe wie PHEVs.
- 2.
Ladeinfrastruktur: Qualität, Quantität und Komplexität der öffentlichen Ladeinfrastruktur im Verhältnis zur Anzahl der E-Fahrzeuge, die pro 100 km geladen werden müssen.
- 3.
Besteuerung und Regulierung: Staatliche Anreize, Subventionen oder Beschränkungen (auf Bundes-, Landes- und Stadtebene), die sich auf die Einführung umweltfreundlicherer Antriebe auswirken.
- 4.
Angebot an umweltfreundlichen Antrieben: Die Anzahl der auf dem Markt erhältlichen batterieelektrischen Fahrzeugmodelle und die Anzahl der in den letzten 12 Monaten verkauften BEV-Modelle.
- 5.
Vergleich der Gesamtbetriebskosten (TCO) von BEV und ICE: Messung der Wettbewerbsfähigkeit von batterieelektrischen Fahrzeugen im Vergleich zu ihren Pendants mit Verbrennungsmotor. Ein Land, das die Kostenparität erreicht hat, erhält eine Punktzahl von 3 von 15. Je günstiger der Betrieb eines BEV ist, desto höher ist die Punktzahl.
- 6.
Bedeutung für die Nachhaltigkeit: Betrachtet die Kohlenstoffintensität im Energiegürtel. Eine höhere Punktzahl bedeutet geringere Kohlenstoffemissionen und einen höheren Anteil an Energie aus erneuerbaren Quellen.
Sie können den kompletten Ayvens Mobility Guide 2024 über die nachfolgende Schaltfläche herunterladen.