Umstellung der Flotte von An Post von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor auf Elektrofahrzeuge
Während der Fleet Europe Fleet Week 2021 trafen sich Garrett (An Post) und Mark (LeasePlan) für eine Frage-und-Antwort-Runde über die Umstellung des irischen Postdienstes auf eine Elektroflotte. Diese Reise begann vor zwei Jahren, und obwohl sie noch immer andauert, wurden bereits große Fortschritte erzielt. Garrett und Mark haben einige wichtige Erkenntnisse aus diesem Projekt zusammengestellt, um anderen Unternehmen zu helfen, die selbst eine Umstellung in Erwägung ziehen.
**Wer: **Garrett Bridgeman: Geschäftsführer, An Post (irischer Postdienst) Mark Lovett: LeasePlan, Leiter für leichte Nutzfahrzeuge
Profil: An Post (irischer Postdienst). Wir liefern täglich 2,1 Millionen Briefe und Pakete mit einer aktuellen Flotte von mehr als 4.500 Fahrzeugen für die letzte Meile aus, darunter über 1.000 Elektrofahrzeuge mit 120 Depotstandorten.
Situation: Um die CO2-Neutralitätsziele für 2030 zu erreichen, muss An Post von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor auf Elektrofahrzeuge (EVs) und leichte Nutzfahrzeuge mit Elektroantrieb (eLCVs) umsteigen.
**Ziele: ** CO2-neutral bis 2030 Bis Ende 2020 sind in 4 Städten ausschließlich Elektrofahrzeuge im Einsatz: In 2 Städten bereits erreicht, in den anderen beiden fast abgeschlossen (Verzögerung aufgrund von COVID-19)
Es ist für Flotten wirklich ermutigend zu sehen, dass andere Flotten dies auch getan haben und eLCVs nutzen
Wichtige Erkenntnisse aus An Posts Reise mit Elektrofahrzeugen:
1. Beginnen Sie in Städten
Die Standardreichweite eines Elektrofahrzeugs beträgt etwa 400 km. Aus Sicht des Netzwerkmanagements sind 100 km pro Strecke erforderlich, sodass es sinnvoll ist, mit dem Ausbau in Städten zu beginnen.
2. Arbeiten Sie an kritischen Routen
Arbeiten Sie beim Laden immer zuerst an den kritischen Routen. Dadurch wird sichergestellt, dass Transporter auf den wichtigsten Strecken immer Zugang zu Lademöglichkeiten haben.
3. Achten Sie darauf, dass Mitarbeiter Fahrzeuge mit nach Hause nehmen
Wenn Mitarbeiter ihre Fahrzeuge nach Hause und nicht zu zentralen Depots oder Standorten bringen, kann es zu Lade- und Reichweitenproblemen kommen. Hierfür müssen Sie Ladelösungen finden.
4. Betrachten Sie die Gesamtbetriebskosten
Betrachten Sie die Gesamtbetriebskosten und nicht nur den Kaufpreis. Typischerweise sind die Anschaffungskosten von elektrischen Nutzfahrzeugen und Elektrofahrzeugen höher, was einen Umstieg schwieriger rechtfertigen kann. Bei Elektrofahrzeugen und leichten Nutzfahrzeugen müssen Sie jedoch auch die Betriebskosten berücksichtigen. Leichte Nutzfahrzeuge mit Elektroantrieb sind in der Regel günstiger als Leichtfahrzeuge mit Verbrennungsmotor, da sie weniger Verschleiß unterliegen und ihr Wiederverkaufswert höher sein kann.
5. Erwarten Sie eine Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit
Eine Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit war eine unerwartete, aber großartige Folge. Die Mitarbeiter fahren mit einem Elektrofahrzeug zufriedener und entspannter.
6. Es besteht Bedarf seitens der Kunden, Interessenten und der Gesellschaft
Die Kunden möchten ihre Post nicht in einem stark umweltbelastenden Lieferwagen anliefern, die Medien berichteten sehr positiv über die Umstellung und immer häufiger wird bei Ausschreibungen auch die Frage nach der Nachhaltigkeit der Flotte berücksichtigt. Wenn Ihr Fuhrpark keine Elektrofahrzeuge umfasst, können Sie sich möglicherweise nicht für bestimmte Ausschreibungen bewerben.
7. Beabsichtigen Sie, eLCVs länger zu behalten
Sie können davon ausgehen, dass elektrische leichte Nutzfahrzeuge etwa zwei Jahre länger halten als leichte Nutzfahrzeuge mit Verbrennungsmotor, da Elektrotransporter weniger bewegliche Teile und eine längere Lebensdauer haben.
8. Testen Sie eLCVs zunächst mit Mitarbeitern
Um die Skepsis der Mitarbeiter zu beseitigen, testen Sie eLCVs mit ihnen. Wenn die Leute erst einmal einen Elektrotransporter ausprobieren, verschwinden ihre Sorgen und Zweifel oft, da sie sehen, wie einfach es ist. Für einen reibungslosen Übergang ist auch das Angebot einer Fahrerschulung wichtig.
9. Phasenweiser Übergang
Führen Sie nicht die Umstellung der gesamten Flotte auf einmal durch. Führen Sie sie nach und nach ein, damit Sie sie im Betrieb mit den vorhandenen Fahrzeugen in Ihrer Flotte vergleichen können. Anschließend können Sie die damit verbundenen Vorteile hervorheben und so den Übergang einfacher beschleunigen. Sie beginnen, sich zu beweisen.
Mark: Machen Sie nicht zu viel auf einmal und machen Sie nicht alles selbst. Dies ist der größte Fehler, den Flottenmanager bei der Umstellung machen. Der Versuch, alles auf einmal und alleine zu erledigen, ist zu schwierig. Führen Sie den Übergang schrittweise durch und nutzen Sie das Fachwissen Ihrer Kollegen, OEMs und Leasing-/Flottenmanagementunternehmen. Machen Sie einen kollaborativen Prozess daraus.
Garrett: Unterschätzen Sie die Ladegeräte nicht. Schauen Sie sich an, welche kritischen Pfade Ihre Fahrzeuge nehmen, welche Anzahl und Art von Ladegeräten Sie benötigen und wo diese angebracht werden müssen. Das Einrichten von Ladegeräten und das Herausfinden unserer Stromquellen kann einige Zeit in Anspruch nehmen.
